Was ist das Organon, und warum brauchen wir es im Rahmen der Kreativen Homöopathie? Dies ist die grundlegende Frage, die ich im ersten Kapitel beantworten möchte. Die Artikelserie, die mit dieser Einleitung beginnt, bildet eine eigene grundlegende Abhandlung der Kreativen Homöopathie nach Antonie Peppler. Darüber hinaus soll sie als Organon der ganzheitlichen Heilung in diesem Teilbereich betrachtet werden. Zunächst möchte ich mit einem grundlegenden Verständnis des historischen Hintergrunds der klassischen Homöopathie beginnen.
Was ist das Organon?
Samuel Hahnemanns Organon
Als Samuel Hahnemann, der Erfinder der klassischen Homöopathie, begann, Menschen mit seinem neuen Ansatz zu behandeln, schrieb er ein detailliertes Manuskript, in dem er die Grundprinzipien seiner Arbeit festlegte. Er nannte es das „Organon“. Für die meisten Homöopathen wurde dieses Pamphlet zum Gesetzbuch. Hahnemann erwartete damals von jedem Patienten, dass sie es vollständig lesen, bevor sie überhaupt nach einem Termin fragen und er meinte es ernst. Ich kann mir das nur als eine Form von qualvolle Leseübung für die meisten vorstellen.
Warum ist das Organon so schwer zu lesen?
Samuel Hahnemann schrieb das Organon in juristischen Paragrafen (Klauseln), um seine Ernsthaftigkeit zu unterstreichen. Dieses Detail ist ein Grund, warum viele klassische Homöopathen ziemlich dogmatisch sind, was die Durchführung ihrer Behandlungen angeht. Dies gilt auch für Handlungsanweisungen, die Hahnemann später revidierte, wie das Dogma immer nur ein Mittel auf einmal zu geben.
Auch wenn wir in diesem Manuskript viel Weisheit finden, so ist es nicht ganz rein. Hahnemann nutzte es auch, um seiner Abscheu gegenüber dem medizinischen Etablissement seiner Zeit Luft zu machen. Das Schlimmste am Organon ist, dass es ein extrem schwer zu lesen ist zu lesen ist. Stellen Sie sich schier endlose Sätze vor, die in hoch komplizierten Formulierungen gipfeln.
Machen wir es besser wie Hahnemann
Mein Punkt ist der Folgende: Angenommen, es war für Hahnemann in Ordnung, seine Patienten mit dem Organon zu traktieren, so sollte es für mich in Ordnung sein, meinen Klienten auch eine ausführliche Erklärung zu geben, wie ich die kreative Homöopathie verstehe, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Wann immer Sie denken, dass ich mich hier in Details verliere, haben Sie bitte Geduld mit mir und denken Sie daran, dass es schlimmer sein könnte – ich hätte Ihnen ein paar Paragrafen aus dem original Organon zum Lesen geben können.
Lehre der Selbstverantwortung!
Bei all meiner Kritik über die schwere Verständlichkeit Hahnemann’s Organon, verstehe ich jedoch seine Beweggründe. Er zielte darauf ab, präzise, klar und wissenschaftlich zu arbeiten. Zudem ging es ihm um Eigenverantwortung. In der Homöopathie sollte der Klient verstehen, welchen Prozess ich zusammen mit ihm anstrebe. Für uns Therapeuten in der Kreativen Homöopathie ist Selbstverantwortung ein zentrales Thema. Der Patient muss bestimmte Prinzipien begreifen, und es ist für uns beide einfacher, wenn die Grundphilosophie niedergeschrieben ist, um sie immer wieder lesen zu können, damit wir Therapeuten nicht wie eine kaputte Schallplatte klingen müssen bei unserer Arbeit.
Fazit und Ausblick
Zusammenfassung
Samuel Hahnemann hatte gute Gründe, sein Organon zu schreiben. Zunächst wollte er, dass seine Patienten seinen neuen Ansatz verstehen. Ausserdem ging es ihm darum, Selbstverantwortung zu vermitteln, indem er ihnen eine bewusste Entscheidung für ihre Behandlung ermöglichte, anstatt blindlings auf „Autoritäten“ in weissen Kitteln zu vertrauen. Als kreative Homöopathen sollten wir dieses Bestreben voll unterstützen und eventuell unser eigenes Organon schreiben.
Mein Organon
In den folgenden Artikeln werde ich mich auf die verschiedenen Prinzipien der ganzheitlichen Medizin konzentrieren und darauf, wie die Kreative Homöopathie dem Bestreben gerecht wird, den Menschen und seine Krankheiten in einem holistischen Wechselspiel zu betrachten. Im nächsten Kapitel werde ich damit beginnen, den grundlegenden Unterschied zwischen der allopathischen Medizin des gegenwärtigen wissenschaftlichen Paradigmas und dem Konzept der alternativen Therapie zu sezieren. Insbesondere werden wir uns auf die Idee konzentrieren, dass alle Symptome eine verschlüsselte Botschaft bezüglich eines inneren Konflikts sind – die Kommunikation des Unterbewusstseins über den Körper, die wir „Symptomsprache“ nennen.
Themen des Organon
- Organon I: Was ist Symptomsprache?
- Organon II: Wie hängen psychologische Prägungen und Traumata zusammen?
- Organon III: Am Beispiel erklärt: das Trauma eine Person zu verlieren
- Organon IV: Wie funktioniert die Homöopathie?
- Organon V: Eine holistische Zusammenfassung an einer Analogie
Dieser Beitrag ist eine Übersetzung des Originalartikels von der Creative Homeopathy Webseite.
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