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Die erste perinatale Grundmatrix nach Grof

by | Apr 18, 2022 | Craniosacral & Holotropes Atmen, Fachartikel | 0 comments

Die erste perinatale Grundmatrix nach Grof wird auch das „Amniotische Universum“ genannt. Amnion ist die innerste Schicht der Fruchtblase, die das Embryo umhüllt. Im vorhergegangen Artikel habe ich bereits eine Einführung in die Geburtsmatrizen von Stanislav Grof gegeben. Hier möchte ich nun ins Detail gehen, wie sich die erste Phase eines Geburtstraumas in einer Regression manifestieren kann. Zudem beleuchtet meine Artikelserie das gesamte Spektrum um die therapeutische Aufarbeitung von Trauma durch den Einsatz von Techniken wie die CranioSacral-Therapie und das Holotrope Atmen.

Mit diesen Verfahren lassen sich erweiterte Bewusstseinszustände induzieren, die uns erlauben, auf die unbewussten Ebenen der Psyche zuzugreifen und sie zu verarbeiten. Diesbezüglich können wir unterdrückte und versteckte Traumen erkennen. Diese wiederum können zu nachhaltigen Prägungen und deren psychosomatischen Implikationen führen. In der ganzheitlichen Therapie oder bei dem holotropen Paradigma sind diese transpersonalen Dimensionen der mögliche Entstehungsort von Blockaden und psychopathologischen Muster. Daher ist es hilfreich, die perinatalen Matrizen im Detail zu kennen, um darin verborgene Traumen gezielt zu identifizieren und zu entwerten.

Die erste Matrix der Geburt | Nach Grof

Das Amniotische Universum

Die erste perinatale Matrix ist die Phase einer fortgeschrittenen Schwangerschaft, und es handelt sich um das Erleben der Gebärmutter – eine sogenannte „gute“ oder „schlechte“ Gebärmutter. Das Ungeborene schwebt zunächst im Uterus und ist anhand der Gehirnwellen in einer sogenannten Theta Wahrnehmungsphase, in der alles ungefiltert zu ihm durchdringt.

Der ThetaZustand ist ein Zustand von tiefer Entspannung. Die Gehirnwellen schwingen auf einer Frequenz von 4 bis 7 Zyklen pro Sekunde. Das ist der Grund, warum Menschen stundenlang meditieren, um diesen Zustand zu erreichen, um Zugang zu dieser absolut perfekten Stille zu finden.

In dieser absoluten Achtsamkeit, nimmt der Fötus alles wahr, sei es die Erfahrungsebene der Mutter, ihre Emotionen oder die Nuancen der näheren Umgebung, die Stimme des Vaters, der Menschen rundherum, etc. Mit einer wachstumsbedingten Enge endet die I. Matrix.

Zugehörige Phänomene der ersten Matrix

Hierbei wird es zwischen zwei Situationen unterschieden. Das ungestörte und das gestörte intrauterine Leben.

Ungestörte intrauterine Leben:

Dabei werden positive Erinnerungen an das Leben im Mutterleib erlebt, „ozeanische“ Ekstase, Erlebnisse der Einheit mit dem Kosmos, Archetypus von Mutter Natur, Visionen vom Himmel und vom Paradies.

Störungen des intrauterinen Lebens:

Demgegenüber gibt es die an das Leben im Mutterleib, fötale Krisen, Krankheiten und Aufregungen der Mutter, Zwillingssituation oder Abtreibungsversuche. Weiterhin paranoides Denken; unangenehme Körperempfindungen, wie zum Beispiel „Kater“. Oder auch Kältegefühle und feine Spasmen, unangenehme Geschmäcke, Ekel, das Gefühl vergiftet zu werden, das ist alles möglich, wenn die Mutter z. B. Medikamente, Alkohol oder andere toxische Mittel während der Schwangerschaft zu sich genommen hat. Auch Visionen von Dämonen verschiedener Kulturen der Welt sind möglich, oder sogar Begegnungen mit bösartigen metaphysischen Kräften.

Erste Matrix Beispiel

Persönliche Erfahrung

Nachfolgend ein Beispiel aus einer CranioSacralBehandlung, die sich qualitativ mit der I. Matrix beschreiben lässt. Tatsächlich habe ich es selbst als ersten wahrgenommenen Geburtsprozess am Behandlungstisch in Österreich, Linz bei CST SEE II. erlebt.

Auf dem Rücken auf der Liege wurde ich an meiner Energiezyste behandelt. So versank ich immer tiefer in den erweiterten Bewusstseinszustand und bald schwebte ich diesem dahin. Dann breitete ich meine Arme und Beine aus, und war in einem tief meditativen (Theta) Zustand. Nach mehrmaligem Nachfragen meiner Kolleginnen, blieb meine Antwort immer die gleiche:

„Es geht mir einfach herrlich!“

Das Gefühl von Schwerelosigkeit, ohne Körper, schwebend durch den Kosmos, das Universum oder Ähnliches und das Gefühl des Eins-seins. Ergo, das Universum sorgte um mich. Das waren meine Beschreibungen zu diesem Vorgang. Die Kolleginnen haben wiederholt versucht, mit mir zu sprechen, um einen weiterführenden Prozess anzufangen, aber mit mir war nichts anzufangen.

Gefühl von Glückseeligkeit

Entsprechend fühlte ich mich absolut zufrieden, glücklich und pudelwohl in diesem Zustand. Leider wussten meine Kolleginnen/Behandlerinnen nicht, was sie mit mir weiter machen könnten. Das dauerte eine beträchtliche Zeit durch die Behandlung hindurch, bis eine meiner Kolleginnen (die Haupttherapeutin), die Lehrerin zur Hilfe rief. Natürlich, hat mir die Lehrerin genau die richtige Frage gestellt und ich war bereit diesen Zustand zu untersuchen, bis es spontan zu einer totalen Änderung kam. Ich habe einige Bewegungen gemacht und habe mich dann zusammengerollt.

Dabei fiel mir das Atmen schwer und ich fühlte mich gefangen. Kurz darauf ging ich kopfüber orientierungslos von der Liege auf den Boden zu. Natürlich wurde ich von allen dabei unterstützt und gehalten, sodass ich mich nicht verletzte. Einige starke Arme waren dafür schon nötig, und hielten mich gut, bis ich diesen „Sprung“ durchlief. Ich musste dabei richtig festgehalten werden.

Ich landete auf dem mit Kissen gepolsterten Boden. Anschliessend atmete ich tief durch und entspannte mich und kam erfüllt von Dankbarkeit in diese Welt zurück. Ich wurde gehalten und war recht überrascht, wie weit weg ich von der Liege entfernt war. Ich hatte den „Sprung“ geschafft.

Weiterführung zur zweiten Matrix

Zusammenfassung der ersten Matrix

Solange keine gravierenden Störungen während der ersten Schwangerschaftsphase auftreten, sodass die Mutter sich vor Stress schonen kann und das Kind gewollt ist. So manifestiert sich solch eine Regression als ein paradiesisch empfundener Zustand. Sollte jedoch ein Konflikt in der I. Grundmatrix vorgekommen sein, wird sich diese Disharmonie auch deutlich in einer Therapiesitzung anzeigen.

Überblick der perinatalen Matrizen

relevante Fragen

Weiter zur II. Matrix >

Über die Autorin

Hallo, mein Name ist Eva Ursiny, ich bin CranioSacral-Therapeutin, Homöopathin und zertifizierte Facilitatorin für Holotropic Breathwork. Ich lebe und arbeite in Ursy, im Kanton Freiburg. Ich habe mich schon immer für das interessiert, was weitläufig in den Bereich „Transpersonelle Bewusstseinszustände, ganzheitliche Medizin, hermetische Philosophien und Yoga“ fällt. Die Essenz meiner Recherchen veröffentliche ich auf dieser Seite.

Eva Ursiny Craniosacral Ursy
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