Erweiterte Bewusstseinszustände

by | Jul 17, 2024 | Craniosacral & Holotropes Atmen, Fachartikel | 0 comments

Dies ist mein erster Beitrag aus einer Serie von Fachartikeln, die einen holistischen Bogen zum Thema erweiterte Bewusstseinszustände und wie man sie therapeutisch nutzen kann, spannen möchten. Im Kern geht es in meiner Arbeit um die emotionale Auflösung von traumatischen Ereignissen, die z. B. zu Depression und sogar zu körperlichen Krankheiten führen können.

Im Verlauf dieser Vertiefung werde ich auf Techniken und Methoden eingehen, die sich im Laufe meiner Arbeit als sinnvoll erwiesen haben, solche seelischen Blockaden zu erreichen. Dazu gehören die Cranioacral-Therapie und das Holotrope Atmen, die sich exzellent anbieten, um auf alte Traumen zuzugreifen und diese letztendlich durch Integration zu neutralisieren. Beginnen wir jedoch mit der Frage, was erweiterte Bewusstseinszustände sind. Dazu werde ich auch von meinen persönlichen Erfahrungen berichten.

Was sind erweiterte Bewusstseinszustände?

Mein Einstieg in das Thema

Vor genau acht Jahren wurde ich auf die bemerkenswerten heilenden und transformativen Kräfte aussergewöhnlicher bzw. erweiterten Bewusstseinszustände aufmerksam — einmal, aufgrund mehrerer tiefgehender persönlicher Erfahrungen mit der Technik des Holotropen Atmens, zum Anderen durch die klinische Beobachtung der Wirkung der CranioSacral Therapie (CST) bei mir selbst. Zudem sah ich ähnliche erweiterte Bewusstseinszustände während der CST Behandlung bei meinen Klienten.

Ich war von dem Holotropen Atmen (HA) seitdem so weit fasziniert, dass ich, gleichzeitig, als ich die Ausbildung zur CranioSacral-Therapeutin anfing, auch das Grof Transpersonal Training (GTT) zum HA Begleiter/Facilitator begonnen habe. Demzufolge habe ich das Werk vom Begründer der Transpersonaler Psychologie Dr. Stanislav Grof und Entwickler der Technik des Holotropen Atmens, zusammen mit seiner Frau Christina Grof studiert, und dies hat meine Tätigkeit als CranioSacral Therapeutin bedeutend bereichert.

Ich möchte hier gerne einige von meinen Erfahrungen, Erkenntnisse und Einsichten berichten. Natürlich handelt es sich um ein Model, in dem ich persönlich wertvolle Zusammenhänge, Ergänzungen und Verbindungen dieser zwei Ansätze erkannt habe.

Persönliche Erfahrungen

Meine erste tiefgreifende Erfahrung eines erweiterten Bewusstseinszustandes habe ich während des Holotropen Atmens im Jahr 2014 erlebt. Dies war der Beginn eines für mich tiefen Prozesses der Selbsterforschung. Ein starkes und gleichzeitig faszinierendes Erlebnis, wobei ich noch keine Ahnung hatte, inwieweit es mich verändern wird.

Einige Monate später habe ich den CranioSacralTherapie – CST I. Kurs im Jahr 2015 absolviert. Dabei kam exakt das gleiche Gefühl von innerem Wissen in mir zum Vorschein, dass dieser Ansatz genau das Richtige für mich als Therapeutin ist. Ich wusste damals noch nicht, inwieweit sich in meinem eigenen Prozess und Leben diese zwei Techniken ergänzen und meinen Horizont immer mehr erweitern würden.

Somit fing ich an, gleichzeitig zwei Selbsterforschungstechniken zu erlernen und zu praktizieren. Dabei wurde ich immer neugieriger und mein Wissen wurde durch verschiedene Erfahrungen immer mehr genährt und erweitert. Ich fing mit der Ausbildung zur CranioSacral-Therapeutin und das sogenannte Grof Transpersonal Training an, um ein „Facilitator“ – Begleiter für die Technik des Holotropen Atmens zu werden.

Allgemeine Definition veränderte Bewusstseinszustände

Die allgemeine Definition von veränderten Bewusstseinszuständen geht auf Charles Tart zurück. Hierbei muss man anmerken, dass es kein zuverlässiges Modell sowie für den Vorgang Bewusstsein wie auch für veränderte Bewusstseinszustände existiert. Es gilt, dass die subjektiven Veränderungen im Erleben vergleichsweise zu einem „Normalbewusstsein“ als Grundlage für veränderte Bewusstseinsinhalte genommen werden. Tart definiert einen veränderten Bewusstseinszustand als eine signifikante inhaltliche und qualitative Veränderung des Musters der geistigen Verarbeitung bzw. der Art mentaler Funktionen. Das klingt vielleicht recht trocken, wird weiter folgendermassen ausgeführt:

„Ein veränderter Bewusstseinszustand ist ein zeitweiser Wechsel im Gesamtmuster subjektiver Erfahrung, sodass das Individuum glaubt, seine psychischen Funktionen seien deutlich verschieden von bestimmten allgemeinen Normen seines normalen Wachbewusstseins.“


G.W. Farthing, 1992

Auf das Wesentliche zusammengefasst

Heruntergebrochen auf mein persönliches Verständnis, Erfahrung und nach Dr. Stanislav Grof „sind erweiterte, oder veränderte Bewusstseinszustände kraftvolle Erfahrungen, die durch sehr intensive Veränderungen der Sinneswahrnehmung, starke Emotionen, durch Veränderungen in den Denkprozessen gekennzeichnet sind und häufig auch von einigen signifikanten psychosomatischen Veränderungen begleitet werden.“

Was den Inhalt dieser Erfahrungen betrifft, so sind sie häufig spirituell, können mystisch orientiert sein, Erfahrungen mit Sequenzen von spirituellem Tod und Wiedergeburt, Erfahrungen der kosmischen Einheit, aus vergangenen Leben, Begegnungen mit mythologischen Wesen, mit Göttern, Engeln und Dämonen. Viele der Erfahrungen, von denen wir in den spirituellen Schriften und der mystischen Liturgie der Welt lesen.

Je nach Intensität kann man dabei auf tiefere Schichten des Unterbewusstseins zugreifen – man könnte auch von seelischer Ebene sprechen. Diese Perspektive eröffnet uns eine neue Sicht auf das Leben und das eigene Selbst. Der wahre Schatz der Inhalte dieser Erfahrungen liegt, in dem man sich mit ihnen auf eine äusserst persönliche und intime Art und Weise beschäftigt. Hier kommen wir in den Bereich der transpersonalen Dimensionen, die ein heilendes Potenzial in sich verbergen und zu der Auflösung von psychischen und physischen Leiden führen können.

Alternative Bewusstseinszustände induzieren

Bekannte Methoden zur Bewusstseinserweiterung

In der Geschichte entwickelte die Menschheit zahllose Methoden, sich in alternative Bewusstseinszustände zu versetzen. Jede Kultur seine eigenen Wege sich diesen Dimensionen zu öffnen. Schamanen aller Zeiten benutzten dazu bestimmte Substanzen und Techniken, um sich in einen Trancezustand zu versetzen. Ja, auch heute noch wird der Tanz benutzt, um sich vom alltäglichen Wahrnehmungszustand abzugrenzen.

Um ein paar Beispiele zu nennen, eine durch Substanzen induzierte Bewusstseinserweiterung zu erfahren sind LSD, Ayahuasca, diverse Pilze und Marihuana. Diese Substanzen sind aktuell die bekanntesten Möglichkeiten im Westen. Diese sind jedoch nicht der Fokus meiner Artikelserie. Mir geht es persönlich um die natürlichen, inneren Mechanismen, die zu den erweiterten Bewusstseinszuständen führen und diese therapeutisch zu nutzen.

Holotropes Atmen und Craniosacral

In meiner Artikelserie werde ich noch detailliert auf das Holotrope Atmen und die Craniosacral-Therapie eingehen, weil sie wesentliche Werkzeuge in meiner Arbeit sind. Ich möchte nur gleich am Anfang meiner gestaffelten Ausführungen darauf hinweisen, dass diese Methoden ohne jegliche Substanzen zu erstaunlichen Erfahrungen führen können. Beide Verfahren triggern dabei einen offenkundig inhärenten Mechanismus, der es uns erlaubt, auf einen tieferen Kern unseres Wesens zuzugreifen und innere Konflikte zu bearbeiten, die wir nur unzureichend von der Oberfläche des Alltagsbewusstseins erreichen könnten.

Zudem geht es mir in der Serie auch darum, die Parallelen beider Verfahren herauszuarbeiten und aufzuzeigen, wie beide Ansätze sich kombinieren lassen. Ausserdem benutze ich noch die Homöopathie als sanfte Begleitung. Diese essenziellen Werkzeuge bilden meine Trinität der nachhaltigen Traumatherapie.

Therapeutische Weiterführung

Dass holotrope Paradigma

Nach einer allgemeinen Einleitung zum Thema der erweiterten Wahrnehmungsbereiche, geht es mir im Weiteren darum, meine bevorzugten Techniken der Erfahrung dieser Bewusstseinszustände vorzustellen. Darüber hinaus zu erläutern, was ihr gemeinsamer Nenner ist. Bevor wir jedoch dazu kommen, ist es wichtig zu begreifen, wo der therapeutische Nutzen und damit die Absicht zu verorten ist. Warum wollen wir überhaupt diese tieferen Ebenen betreten? Dazu geht es in meinem Folgeartikel gezielt um den therapeutischen Wert des holotropen Ansatzes.

Sie können jetzt zum nächsten Artikel gehen, oder direkt zum Thema CranioSacral-Therapie und Holotropes Atmen springen. Im Weiteren finden Sie hier noch eine Übersicht über alle Beiträge zum grösseren Themenbereich.

Themarelevante Fragen

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Über die Autorin

Hallo, mein Name ist Eva Ursiny, ich bin CranioSacral-Therapeutin, Homöopathin und zertifizierte Facilitatorin für Holotropic Breathwork. Ich lebe und arbeite in Ursy, im Kanton Freiburg. Ich habe mich schon immer für das interessiert, was weitläufig in den Bereich „Transpersonelle Bewusstseinszustände, ganzheitliche Medizin, hermetische Philosophien und Yoga“ fällt. Die Essenz meiner Recherchen veröffentliche ich auf dieser Seite.

Eva Ursiny Craniosacral Ursy
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