Durch verschiedene Techniken initiiert man einen erweiterten Bewusstseinszustand, in welchem man transpersonale Dimensionen erreichen kann. Ob diese Bereiche jenseits des Gehirns liegen, muss jeder für sich selbst erfahren. Es dreht sich bei dieser Frage um die uralte Debatte, ob Materie Bewusstsein erzeugt. Oder ob das Bewusstsein grundsätzlich in einer höheren Dimension existiert. Somit greift das Bewusstsein nur temporär auf den Soma und insbesondere auf das Gehirn ein. Schon Platon und Demokrit hatten hitzige Debatten darüber.
Aus meiner Erfahrung heraus kann ich nur feststellen, dass das wahre „Ich“ etwas jenseits des Körpers ist. In meiner Arbeit mit der CranioSacral-Therapie und vornehmlich mit dem Holotropen Atmen erfahre ich immer wieder, wie Klienten in transpersonale Dimensionen vordringen. Dort können Bereiche erkundet werden, die weit über Tod- und Wiedergeburtserlebnisse hinausgehen. In meiner Artikelserie behandele ich das Thema, wie man diese Dimensionen therapeutisch nutzen kann in der Traumabehandlung.
Tod- und Wiedergeburtserlebnisse
Transpersonale Dimensionen
Tod– und Wiedergeburtserlebnisse öffnen in der Regel das Tor zu einem trans-biografischen Bereich der menschlichen Psyche, den man am besten als transpersonale Dimensionen bezeichnen kann. Die perinatale Ebene des Unbewussten ist eindeutig eine Berührungsfläche zwischen dem biografischen und dem transpersonalen Bereich. Oder zwischen dem persönlichen und dem kollektiven Unbewussten.
Gelegentlich kann man den erleben-mässigen Zugang zu transpersonalen Elementen und Themen direkt gewinnen, ohne mit der perinatalen Ebene konfrontiert zu werden. Dabei gibt es einen gemeinsamen Nenner dieser sehr reichhaltigen Gruppe von transpersonalen Phänomenen. Demnach ist es das Empfinden, dass das eigene Bewusstsein über die normalen Grenzen des «Ich» hinausgeht. Somit werden auch die üblichen Beschränkungen von Raum und Zeit überwunden.
Erweiterung des Bewusstseins
Ein erweitertes Bewusstsein lässt sich als transpersonale Erfahrung genauer folglich beschreiben. Sie ist eine erlebte Ausdehnung oder Erweiterung des Bewusstseins über die gewöhnlichen Grenzen des Körper-Ichs hinaus. Darüber hinaus werden auch die Beschränkungen von Raum und Zeit aufgelöst. Zu diesen Erfahrungen zählen die unterschiedlichsten Phänomene, die auf verschiedenen Realitätsebenen auftreten können. In einem gewissen Sinn umfasst das gesamte Spektrum transpersonaler Erlebnisse die Existenz selber.
Da es sich bei den transpersonalen Phänomenen um ein sehr breites Spektrum an Wahrnehmungen handelt, gebe ich hier nur ein paar Beispiele, die wir möglicherweise bei CranioSacral Therapie oder ähnlichen Behandlungen bzw. Prozessbegleitungen beobachten können:
Erweiterung des Erlebens innerhalb der „objektiven Realität“ und der Raum-Zeit hinaus wie zum Beispiel: Überschreiten der räumlichen Grenzen; Identifikation mit anderen Menschen, Identifikation mit Tieren, ausserirdische Erfahrungen, Identifikation mit Pflanzen und botanischen Prozessen. Überschreiten der Grenzen der linearen Zeit; Ahnen-Erfahrungen, embryonale und fötale Erfahrungen, Erinnerungen an Ereignisse in früheren Inkarnationen. Physische Introversion und Verengung des Bewusstseins; Organ-, Gewebe- und Zellbewusstsein.
Stanislav Grof
Psychische Grenzbereiche
Dabei geht es um die Erweiterung des Erlebens über die Grenzen der „objektiven Realität“ und der Raum-Zeit hinaus. Mögliche spiritistische und mediumistische Erfahrungen. Auch energetische Phänomene des feinstofflichen Körpers, Begegnungen mit tierischen Geistern, Begegnungen mit geistigen Führern und übermenschlichen Wesen sind möglich. Sogar Besuche anderer Universen und Begegnungen mit ihren Bewohnern. Oft auch Begegnungen mit universellen Archetypen … und vieles mehr.
Transpersonale Therapie
Entwertung von Trauma
In der transpersonalen Therapie suchen wir gezielt diese Grenzerfahrung. Denn genau in diesen Bereichen finden wir Traumen und Konflikte, die sich unserer Alltagswahrnehmung entziehen. Dennoch sind diese Eindrücke in der Psyche vorhanden und prägen unser Leben. Und das in der Regel nicht zu unserem Vorteil. Solche Prägungen unterdrücken bestimmte Aspekte von uns oder machen uns überempfindlich für bestimmte Reize. Folgendermassen führt das dazu, dass wir spezifische Anteile unseres Selbst nicht voll entfalten können.
Im Sinne der Individualisierung ist es daher von essenzieller Wichtigkeit, diese Traumen zu erkennen. Somit aus den Tiefen des Unterbewusstseins an die Oberfläche zu holen und zu neutralisieren. Wir sprechen hierbei auch von „Entwertung“, nach der Gründerin der Kreativen Homöopathie Antonie Peppler. In meiner Artikelserie gehe ich verschiedene Themen ein, die den Prozess der Trauma- und Blockadebearbeitung umreissen. Eines der wesentlichsten Phänomene in diesem Kontext, welches bei fast allen Menschen in unterschiedlicher Ausprägung zu finden ist, ist das Geburtstrauma. Das wird jedoch in einem separaten Artikel besprochen.
In meinem Folgeartikel werde ich explizit auf das Thema „Heilung und Transformation durch holistische Therapie“ eingehen.
Weiterführende Fragen
- Was sind erweiterte Bewusstseinszustände?
- Wo finde ich Beratung zu ganzheitlichen Verfahren?
- Was ist CranioSacral-Therapie?
- Wie kann ich mich homöopathisch behandeln lassen?
- Kann ich ein Geburtstrauma holistisch behandeln?
- Was ist Holotropes Atmen und wo kann ich es machen?
- Was sind transpersonale Dimensionen des Bewusstseins?
- Wer hat diesen Artikel geschrieben?
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